Die Geschichte der Hayner Reitschul' / Zeittafel

ca. 1870 Philipp Schneider aus Bechtheim bei Worms baut sich ein einstöckiges, handbetriebenes Bodenkarussell
1898 Heinrich Schneider wird geboren
ca. 1900 Bau des doppelstöckigen Karussells durch die Zimmermeister Georg XVIII und Peter Größmann in Pfungstadt, Ausstattung mit einer Ruth & Sohn Orgel
1901 Peter Größmann kommt zur Dreieichenhainer Kerb
vor dem Ersten Weltkrieg Philipp Schneider schafft sich ein zweites Doppelstockkarussell an
1916 Philipp Schneider stirbt, seine Frau Elisabeth führt das Fahrgeschäft weiter
nach 1920 Vereinigung der beiden Doppelstockkarusselle zu einem einzigen
1930 Heinrich Schneider übernimmt das Karussell von seiner Mutter
1931 Heinrich Schneider kauft das Haus in der Ludwigstraße in Bischofsheim bei Mainz
1934-1939 Heinrich Schneider kommt zur Kerb nach Dreieichenhain
1939-1946 Der Fahrbetrieb kommt fast ganz zum Erliegen
1941 Zerstörung der Halle hinter dem Haus in Bischofsheim, das Karussell bleibt unbeschädigt
1941-1943 Das Karussell wird nach Nieder-Ramstadt ausgelagert
1943-1945 Auslagerung des Karussells nach Mörfelden, Beschädigung des Wohnwagens durch eine Brandbombe
1945 Amerikaner entdecken das Karussell im Wald, sehen aber von einer Beschlagnahme ab
  Rückkehr des Karussells nach Bischofsheim
1946 Zum erstenmal nach dem Krieg dreht es sich auf der Bischofsheimer Kerb
  Reparatur des Wohnwagens
1946-1948 Fahrbetrieb in der näheren Umgebung von Bischofsheim
1947 Das Karussell ist zum ersten Mal nach dem Krieg wieder in Dreieichenhain, dreht sich dort regelmäßig zur Kerb bis 1971
1948-1950 Heinrich Schneider schafft sich einen Traktor an
  Einbau des schmiedeeisernen Geländers und des Engelskranzes, die von einem anderen Karussell stammen
  Neubemalung des Mastrondells
1960 Der Blechkranz am Dach erhält neue Motive
1968 Heinrich Schneider und sein Sohn Karl-Heinz erwägen den Verkauf des Karussells
1970 Im "Komet", der Fachzeitschrift des Schaustellergewerbes, erscheint ein Verkaufsangebot - ohne Echo
1971 Herr Rosenberg aus Hoengen erwirbt das Karussell für einen Safaripark bei Selfkant-Tüddern
  Verkauf des Karussells in die USA über eine Schweizer Maklerfirma im Herbst
1973 Eröffnung des Vergnügungsparks Carowinds bei Charlotte in North Carolina, nach knapp zweijähriger Pause dreht sich das Karussell dort wieder
Aufbau des Karussells auf einem "Oktoberfest" in Charlotte
1974 Über eine Million Menschen besuchen den Vergnügungspark in Carowinds
  Das Gelände wird von einer Rundfunkgesellschaft aufgekauft
  Heinrich Schneider stirbt
1975 Das Karussell wird stillgelegt und eingelagert
  Der Dreieichenhainer Siegfried Reuner entdeckt die ehemalige Karussellorgel auf dem Meßplatz in Darmstadt
1977-1979 Siegfried Reuner und Georg Grönke korrespondieren mit amerikanischen Behörden in North Carolina, South Carolina und West Virginia
1978 Die Nachforschungen sind erfolgreich: Don Martin, Chef-Ingenieur des Vergnügungsparks Carowinds, bietet das Karussell zum Verkauf an
1979 Die Interessengemeinschaft "Altes Hayner Karussell" bildet sich
  Siegfried Reuner fliegt in die USA und besichtigt das heruntergekommene, aber noch brauchbare Karussell
  Am 5. September bietet T. Lewis Hooper, Vizepräsident von Carowinds, den Karussellfreunden die Reitschul' kostenlos an
  Am 16. und 27. September Transport des Karussells durch die US Air Force zum Frankfurter Militärflughafen
1979/80 Renovierung des Karussells in Dreieichenhain
1980 Im Februar Gründung des Vereins "Hayner Reitschul' - Interessengemeinschaft des alten Hayner Karussells"
  Wiedereröffnung der Hayner Reitschul' zur Dreieichenhainer Kerb
  Betrieb des Karussells beim Burgfest
1981 Betrieb des Karussells auf Kerb und Burgfest in Dreieichenhain
1982 Der Verein hat eigene Transportfahrzeuge beschafft
1988 Der Stahlmast wird so umkonstruiert, dass er mittels Traktor hochgezogen werden kann
1995 Die Beleuchtung des Karussells wird von Horst Stroh wieder in ihren Ursprungszustand wie bei Heinrich Schneider zurückversetzt, d.h. jeweils nur eine 200 Watt-Birne pro Feld oben außen
1996 Das Karussell erhält wieder einen Holzmast - ein weiterer Schritt in den Originalzustand
1999 Die Beleuchtung am Engelskranz wird von Michel Stroh wieder auf 220 Volt umgestellt, hierzu ist eine komplette Verkabelung mit Flachbandkabel notwendig - der Trafo im Dach auf dem Drehkranz entfällt
2000 Der Hayner Reitschul' e.V. erwirbt eine eigene Orgel vom Typ Ruth & Sohn, Modell 34N (das "N" steht für neu), die sich wieder im Inneren des Karussells befindet; zur Rhododendronblüte im Schloß Wolfsgarten hatte sie schließlich ihre Premiere
2005 Der Verein feiert sein 25-jähriges Bestehen